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Antworten an unsere User zum Krieg in der Ukraine

Wien, 10. März 2022  - Unser Pressesprecher Oberst Michael Bauer hat die Follower seines Twitter-Kanals gefragt, welche Fragen sie um Krieg in der Ukraine haben.

Hier sind die ersten Antworten unserer Experten:

1. Kann das Bundesheer seine verfassungsgemäß vorgesehenen Aufgaben derzeit angemessen erfüllen?

Das Bundesheer muss in der Lage sein - bezogen auf die jeweils aktuellen Bedrohungen Österreichs - seine verfassungsmäßigen Aufgaben zu erfüllen. Für die künftig aufgrund der schlechter werdenden Sicherheitslage in Europa zu erwartenden Bedrohungen sind Investitionen in das Bundesheer unerlässlich.

2. Das Bundesheer hat aktuell über 900.000 Reservisten. Wie gedenkt man, die auszustatten und zu bewaffnen bei einer Mobilmachung?

Das Bundesheer hat derzeit eine Stärke von 55.000 präsenten Soldatinnen und Soldaten sowie in der Miliz. Diese Größe ist politisch in der Österreichischen Sicherheitsstrategie vorgeben. Die Planungen sehen eine Ausstattung ausschließlich für diese Größenordnung vor.

3. Ich würde gerne wissen, was für Anschaffungen für das Heer am dringlichsten sind, damit die Verteidigungsfähigkeit verbessert wird.

Das beginnt auszugsweise bei der Schutzausrüstung, der Funkausstattung und der Bewaffnung der Soldaten sowie bei ihren Fahrzeugen, setzt sich fort bei Aufklärungs- und Luftabwehrsystemen, bei Kapazitäten für den Kampf im Cyber-Raum sowie bei weitreichenden Waffen am Boden und in der Luft.

4. Kann Russland einen Mehrfrontenkrieg (z.B. einen Angriff auf einen baltischen Staat) führen und wie stark könnte die Ukraine die russischen Streitkräfte schwächen und damit einem weiteren Angriff auf Europa vorbeugen?

Russland hat einen Großteil seiner derzeit einsatzbereiten Truppen in der Ukraine im Einsatz. Ein zusätzlicher Kriegsschauplatz würde von Russland eine Mobilmachung weiterer Truppen erfordern, die dann aber nicht mehr über modernste Geräte verfügen. Dieses Szenario ist im Moment nicht absehbar. Sowohl Russland als auch die NATO haben kein Interesse an einem Krieg gegeneinander.

5. Wie beurteilen Sie aus militärischer Sicht die Invasion? Wie hätte Ihrer Meinung nach ein Angriff stattfinden sollen? Ist die russische Armee "stärker und schlagkräftiger" als zu Sowjetzeiten?

Russland hat den Widerstandswillen der Ukrainer stark unterschätzt. Die russischen Planungen dürften von einem schnellen Sieg mit relativ wenig Widerstand ausgegangen sein. Diese Pläne haben sich als zu optimistisch herausgestellt. Die russischen Streitkräfte haben in den vergangenen Jahren einen Modernisierungsprozess unterlaufen. Sie sind quantitativ viel kleiner und keinesfalls stärker und schlagkräftiger als die ehemaligen sowjetischen Streitkräfte.

6. Warum wollte die NATO unbedingt eine Militärbasis in Ukraine errichten?

Es gibt und gab keine Pläne oder Absichten seitens der NATO, Stützpunkte oder militärische Einrichtungen auf ukrainischem Staatsgebiet zu errichten.

7. Beobachten andere Nachrichtendienste eigentlich aktuell das Funktionieren oder Nicht-Funktionieren der russischen Waffentechnik? Wird das auch von unserem Heeresnachrichtenamt beobachtet und wenn ja, dürfen aufgrund unserer Neutralität entsprechende Wahrnehmungen ausgetauscht werden?

Nachrichtendienste legen Wert auf größte öffentliche Zurückhaltung und geringste Öffentlichkeit. Daher ersuchen wir um Verständnis, dass zu den nachrichtendienstlichen Tätigkeiten keine näheren Aussagen getroffen werden.

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