Vorarlberg: Bundesheer bereit für mögliche Lawineneinsätze
Bürserberg, 14. Dezember 2022 - Seit 3. November 2022 hält das Bundesheer in ganz Österreich bis zu 300 Alpinsoldaten und drei Heeres-Hubschrauber für Lawineneinsätze bereit. Diese speziell für das Hochgebirge ausgerüsteten und ausgebildeten Kräfte stehen, wenn sie zu einem Assistenzeinsatz angefordert werden, für Lawineneinsätze bis mindestens 28. April 2023 zur Verfügung.
Militärkommando und Jägerbataillon 23 formieren Lawineneinsatzzug
In Vorarlberg wurde dazu unter der Verantwortung des Militärkommandos ein Lawineneinsatzzug mit etwas mehr als 40 Soldaten und entsprechender Personalreserve gebildet. Das Jägerbataillon 23 stellt für den Lawineneinsatzzug einen Einsatzleiter, eine Führungs- und Verbindungsgruppe, Sanitätspersonal sowie eine Hochgebirgsspezialisten-Gruppe. Drei weitere Suchgruppen der Militärmusiker der Stabskompanie und Dienstbetrieb des Militärkommandos ergänzen den Zug. Zusätzlich hält das Jägerbataillon 23 in Bludesch je nach Bedarf seine geländegängigen Überschneefahrzeuge wie Quads und Hägglunds für Einsätze bereit.
Lawinenübung in Bürserberg
Unter der Leitung von Leutnant Christoph Gruber vom Jägerbataillon 23 verlegte der Lawineneinsatzzug Vorarlberg Dienstagmorgen zur Ausbildung auf die Tschengla im Gemeindegebiet von Bürserberg. An diesem Tag übten gesamt 75 Soldaten des Jägerbataillons 23 aus Bludesch und Soldaten der Militärmusik aus Bregenz gemeinsam das Thema "Lawineneinsatz".
Verschüttetensuche und Bergung
An vier verschiedenen Stationen wurden alle Tätigkeiten geübt, die beim Abgang einer Lawine zu beachten und einzuhalten sind. Es begann mit den ersten Maßnahmen nach einem Lawinenabgang und die richtige Reihenfolge der Tätigkeiten, von der Einteilung von Beobachtern bis zur Markierung der Arbeitsbereiche am Lawinenkegel. In weiterer Folge wurde die Verschüttetensuche und vor allem die Handhabung des Lawinenpieps und der Lawinensonde geübt. Danach folgte die richtige Bergung und Lagerung eines Lawinenopfers und der Abtransport mit der Universaltrage 2000.
Windenbergung mit Flugretter
Die Soldaten mussten dann außerhalb des Gefahrenbereiches den geretteten Kameraden für den Abtransport mit dem Hubschrauber vorbereiten. Der Höhepunkt der Übung war die Windenbergung des Verletzten durch einen Bundesheerflugretter mit dem Hubschrauber AB 212. Am nächsten Tag stand ein weiteres Training im Schigebiet Außergolm am Plan, wo alles Gelernte nochmals geübt und gefestigt wurde. Nun ist der Lawineneinsatzzug für alle Einsätze in Vorarlberg fertig ausgebildet und gerüstet.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Vorarlberg