Konferenz: Frauen in bewaffneten Konflikten
Wien, 19. Februar 2008 - "Frauenkörper sind die Schlachtfelder der kämpfenden Truppen" - mit dieser Aussage ließ Elisabeth Rehn am Dienstag an der Landesverteidigungsakademie aufhorchen. Die finnische Politikerin nahm in Wien an der Konferenz "Frauen in bewaffneten Konflikten" teil, die vom Verteidigungsministerium mitorganisiert wurde.
UN-Resolution 1325
In Zusammenarbeit mit dem Außenministerium und dem "International Staff" der NATO hatte die Landesverteidigungsakademie rund 120 Teilnehmer eingeladen, gemeinsam über die schwierige Lage von Frauen in Konfliktgebieten zu beraten. Zentrale Frage der Konferenz war, wie die Ziele der UN-Sicherheitsratsresolution 1325 erreicht werden können.
Frauen und Kinder am meisten betroffen
In der Resolution aus dem Jahr 2000 hatte der Sicherheitsrat erstmals die Situation von Frauen in bewaffneten Konflikten angesprochen und damit klargestellt, dass er diese Frage als relevant für den internationalen Frieden und die weltweite Sicherheit betrachet. Schon damals brachte der Rat unter anderem seine Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass Frauen und Kinder von bewaffneten Auseinandersetzungen am meisten betroffen seien.
Wichtige Rolle von Frauen berücksichtigen
Mit der Resolution 1325 werden aber auch alle UN-Mitgliedsstaaten aufgefordert, die wichtige Rolle von Frauen in der Verhinderung oder Lösung von Konflikten zu berücksichtigen und sie verstärkt als Entscheidungsträger einzusetzen. Die Vereinten Nationen selbst, so das Dokument, sollten das Potential von Frauen zur Konfliktlösung ebenfalls besser nutzen, auch bei UN-Friedensmissionen.
Praktische Umsetzung der Resolution
Außenministerin Ursula Plassnik betonte in ihrer Eröffnungsrede, wie wichtig die praktische Umsetzung der UN-Resolution ein. NATO-Vertreter Robert F. Simmons machte ebenfalls auf die Notwendigkeit der Einbeziehung von Frauen in allen Phasen friedensunterstützender Einsätze bzw. friedenskonsolidierender Maßnahmen aufmerksam.
Bemerkenswerte Stärke
Dies sah auch Elisabeth Rehn so, denn einerseits seien Frauen natürlich Opfer, andererseits dürfe nicht übersehen werden, dass Frauen eine bemerkenswerte Stärke in Konflikt- und Nachkonfliktsituationen zeigten, und dass sie über ein enormes Potential verfügten, auf das man in Friedensprozessen nicht verzichten könne.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Information und Öffentlichkeitsarbeit