Kaserne in Güssing wird Musterkaserne der Bundesheer-Reform
Güssing, 07. März 2008 - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat heute in einer Pressekonferenz die Pläne zum Ausbau der Montecuccoli-Kaserne in Güssing zu einer Musterkaserne der Bundesheer-Reform vorgestellt. In den nächsten Jahren werden insgesamt 33 Mio. Euro investiert, um die Kaserne auszubauen und dadurch auch die Effizienz der Arbeitsabläufe zu steigern.
Kaserne als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor
Darabos strich heraus, dass es bei diesem wie bei anderen Kasernenumbauten darum gehe, "den Grundzügen der Bundesheer-Reform zu folgen, nämlich ein noch besser strukturiertes und noch schlagkräftigeres Bundesheer zu schaffen." Nach Fertigstellung der neuen Montecuccoli-Kaserne werden insgesamt 738 Personen auf der Liegenschaft Dienst versehen. "Damit ist die Kaserne auch ein bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor im Burgenland", so der Verteidigungsminister.
Heimat des Jägerbataillons 19
Gemeinsam mit dem aus dem Architekturwettbewerb als Sieger hervorgegangenen Architekten, Peter Podsedensek, führte Darabos die Struktur der neuen Kaserne aus. Jede Kompanie des dann im Gesamten in Güssing stationierten Jägerbataillons 19 wird über eigene Bereiche zur Unterbringung, Büroarbeit und zum Antreten verfügen, die jedoch auch den jeweiligen Anforderungen gemäß flexibel gestaltbar sind.
Unterkunft für moderne Armee
Die Grundwehrdiener werden in modernen Vier- bis Sechsbettzimmern untergebracht sein. Bei Ausbildungsvorhaben, Sportaktivitäten und Verpflegung werden Synergien am gesamten Kasernengelände genutzt. Darabos: "Damit wird Arbeiten ohne Reibungsverluste möglich. So sehen Kasernen aus, die die Grundlage für die Arbeit einer modernen Armee im 21. Jahrhundert darstellen." Der Ausbau der Kaserne wird Anfang 2009 starten und drei bis vier Jahre dauern.
Für Gegenwart und Zukunft vorbereitet
Der Verteidigungsminister betonte in diesem Zusammenhang einmal mehr, dass er die Bundesheerreform insgesamt weiterhin zügig vorantreiben möchte. "Das Bundesheer muss für die Herausforderung der Gegenwart und Zukunft bestmöglich vorbereitet sein, um rasch und unbürokratisch Schutz und Hilfe bieten zu können. Das erwarten die Menschen von uns und dem wollen wir auch nachkommen", erklärte Darabos. Die Grundzüge der Bundesheerreform, die von der Bundesheer-Reformkommission unter Helmut Zilk ausgearbeitet worden sind, sehen folgende zentralen Punkte vor:
- Die Reduktion der Mobilmachungsstärke von 110.000 auf 55.000 Soldatinnen und Soldaten,
- Die Beibehaltung der Miliz als unverzichtbarer Bestandteil des Bundesheeres,
- Die Reduktion der Brigaden von fünf auf vier und der Bataillone von 57 auf 39,
- Die Verkürzung der Grundwehrdienstzeit auf 6 Monate,
- Die Reduktion der Liegenschaften und Nutzung der Erlöse für Investitionen,
- Die Begleitung des Prozesses durch ressortinterne soziale Maßnahmen,
- Die Anpassung der Führungsstruktur,
- Die Reorganisation der Bundesheer-Liegenschaften.