Auslandseinsätze: Österreichische Soldaten auch 2013 im Libanon
Wien, 11. Mai 2012 - Österreichische Soldaten sollen auch noch nach 2012 im Rahmen von UNIFIL im Libanon bleiben. Das sagte Verteidigungsminister Norbert Darabos am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem designierten Leiter des EU-Militärstabes, Generalmajor Wolfgang Wosolsobe.
Schwerpunktregion Naher Osten
"Die weitere Beteiligung an UNIFIL, auch über das Jahr 2012 hinaus, steht für mich fest", betonte Darabos. Der Nahe Osten sei neben dem Westbalkan die zweite Schwerpunktregion beim Auslandsengagement des Bundesheeres. Für die EU-Battlegroup fordert der Minister eine Erweiterung des Aufgabenspektrums. "Im Konkreten denke ich an humanitäre Einsätze. Man könnte diese Verbände auch als Reservekräfte für bereits bestehende EU-Missionen nutzen", sagte Darabos.
Österreichische Führungsrolle
Im kommenden Halbjahr wird sich Österreich erneut mit 350 Soldatinnen und Soldaten an der Battlegroup beteiligen. Die Österreicher werden dabei die logistische Führungsrolle übernehmen und somit die Verantwortung für eine etwaige Verlegung und die Versorgung der Battlegroup tragen. Als Partner fungieren unter anderem Deutschland, Tschechien und Irland. Auch einer zukünftigen Beteiligung Österreichs an der Eingreiftruppe steht Darabos positiv gegenüber. "Das ist aus meiner Sicht sinnvoll", so der Minister, der im Anschluss an die Pressekonferenz die nationale Formierungsübung des österreichischen Kontingents in Mautern besuchte.
Auslandseinsätze gewinnen an Bedeutung
Generell würden Auslandseinsätze zunehmend an Bedeutung gewinnen. "Die konventionelle Landesverteidigung steht auch für das Österreichische Bundesheer nicht mehr an erster Stelle", sagte Darabos. Diesem Paradigmenwechsel habe man Rechnung getragen und sein Engagement entsprechend verstärkt. "Heute stehen rund 1.500 österreichische Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz. Seit Bestehen des Bundesheeres waren es noch nie so viele", berichtete der Minister. Gegenüber Generalmajor Wosolsobe versicherte Darabos, "dass Österreich auch in Zukunft ein verlässlicher Teil der gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sein wird".
Internationales Krisenmanagement
Der designierte Leiter des EU- Militärstabes Generalmajor Wosolsobe betonte, dass Österreich innerhalb der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union als vollwertiger Partner angesehen werde. Zur Einrichtung der Battlegroup meint Wosolsobe: "Die Battlegroup ist ein wichtiges Instrument, mit dem die EU im internationalen Krisenmanagement jederzeit planen kann."