400 Soldaten in Salzburg im Dauereinsatz
Taxenbach, 05. Juni 2013 - 400 Soldaten stehen in Salzburg immer noch im Assistenzeinsatz. Wir besuchten die Einsatzkräfte in Taxenbach.
Kadersoldaten und Grundwehrdiener aus Tamsweg
Bewegt fließt der kleine Bach im Schmiedgraben. Aber die überall sichtbaren Spuren der Verwüstung zeigen, dass aus dem kleinen Rinnsal am Wochenende ein reißender Fluss wurde. Der nur 20 Zentimeter tiefe Bach stieg auf über einen Meter an.
Die Soldaten der 3. Kompanie des Jägerbataillon 26 aus Tamsweg sind hier für Aufräumarbeiten eingesetzt. Seit 1989 wird vom Personal der Strucker-Kaserne ein eigener Katastrophenhilfszug gebildet. Aber nicht nur die Profis des Kaders sind seit Sonntag im Einsatz, sondern auch Grundwehrdiener aus Tamsweg.
"Wir schaufeln von in der Früh bis am Abend", erzählt Rekrut Simon Widerin. Aus mehreren Häusern und Wirtschaftsbetrieben entfernten er und seine Kameraden bis zu 40 Zentimeter Schlamm heraus. "Man sieht, wie froh die Bevölkerung über unsere Hilfe ist", so der 19-jährige Elektriker.
In dem 15 Mann starken Zug unter dem Kommando von Vizeleutnant Peter Ferner ist auch Rekrut Stefan Prenninger. "Es ist mein erster Katastropheneinsatz. Wenn man herkommt ist man schockiert, aber alle packen an, und ich freu mich mithelfen zu können", berichtet Rekrut Prenninger.
Salzburger Pioniere
Mit seinen 48 Rekruten und acht Mann Kaderpersonal ist Oberstabswachtmeister Alexander Schwarz vom Pionierbataillon 2 aus der Schwarzenberg-Kaserne im Einsatz. Aufgabe seines Zuges ist es, den Bahnhof und die Bahnanlagen vom Schlamm zu säubern und zumindest einen eingleisigen Schienenverkehr zu ermöglichen.
"Bei Einsatzbeginn am Montagmorgen stand am Bahnhofsvorplatz knietief der Schlamm", sagt Schwarz. In Handarbeit und mit schwerem Pioniergerät konnten seine Soldaten den Vorplatz in zwei Tagen wieder säubern. "Alleine aus der Unterführung haben wir 100 Kubikmeter Schlamm abtransportiert", erzählt er.
Besonders lobt er die vorbildliche Zusammenarbeit mit der ÖBB, der Freiwilligen Feuerwehr und zivilen Firmen. "Alle ziehen an einem Strang, und Grundwehrdiener und Kader sind topmotiviert". Über zehn Katastropheneinsätze hat der 38-jährige Unteroffizier bereits bewältigt. Am Vorplatz des Bahnhofes ist heute nur mehr wenig von der dramatischen Situation erkennbar. Gerade Schienenstrecken werden mit maschineller Hilfe vom Schlamm befreit, aber bei den Weichen ist wieder die Kraft und Handarbeit der Salzburger Pioniere gefragt.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg