Entminungsdienst birgt vier Tonnen Kriegsmaterial aus dem Ossiacher See
Ossiacher See, 18. Oktober 2013 - Von 7. bis 18. Oktober bargen Spezialisten des Entminungsdienstes (EMD) vier Tonnen Kriegsmaterial aus den beiden Weltkriegen aus dem Ossiacher See. Zweimal pro Jahr ist das Team bei solchen geplanten größeren Taucheinsätzen tätig, säubert betroffene Uferbereiche und sorgt so für die Sicherheit der Bevölkerung. Weiters dienen diese Einsätze zur Überprüfung und Erhaltung der Einsatzfähigkeit der Spezialisten und ihrem Tauchequipment.
Kriegsrelikte
Das Beseitigen von Kriegsmaterial aus den beiden Weltkriegen ist die Hauptaufgabe des Entminungsdienstes. Bei diesen Taucheinsätzen werden die Uferbereiche an den bekannten "Abladestellen" abgesucht und die Kriegsrelikte geborgen. "Dabei handelt es sich um großteils fabrikneue und gesicherte Munition sowie diverse Sprengkörper, die von den englischen Besatzungsmächten im See entsorgt wurden", so Andreas Bednarek, Einsatzleiter vor Ort. Diese werden abtransportiert und später auf militärischen Sprengplätzen unschädlich gemacht.
Schwieriger Taucheinsatz
"Auf 15 bis 20 Metern Tiefe ist die Sicht so gut wie null. Obendrein stehen wir bis zur Hüfte im Schlamm und müssen die Kriegsrelikte mit den Füssen und Händen aufspüren", erklärt Einsatztaucher Martin Weber. Danach muss die Munition vor Ort identifiziert und die Transportfähigkeit festgestellt werden. Erst dann kann die Bergung per Seilwinde durchgeführt werden. Bei dieser Wassertiefe und diesen Wassertemperaturen ist ein Taucheinsatz auf maximal 50 Minuten beschränkt.
Verhalten bei gefundenen Kriegsrelikten
Einsatzleiter Bednarek zum richtigen Verhalten bei gefundenen Kriegsrelikten: "Auf keinen Fall berühren. Auf Grund des hohen Gefahrenpotentials dieser Kriegsmaterialien besteht bei Berührung äußerste Lebensgefahr. Sollte jemand derartiges Material finden oder auch nur vermuten, so soll dieser Fund bei der nächsten Polizeiinspektion gemeldet werden." Mitarbeiter des Entminungsdienstes begeben sich unverzüglich zur Fundstelle und identifizieren das gefundene Kriegsrelikt. Besonders gefährliche Munition, die nicht transportiert werden kann, wird vor Ort vernichtet.
Das EMD-Team besteht aus 15 Einsatzkräften, davon sechs Taucher, und wird von Wolfgang Korner geleitet.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten